Mittwoch, 19. Mai 2010

Subpoesie


Wenn ich also durch dies tristen Arkaden hinke,
war es doch überall, wo ein Fetzen von verblieb.
Ich schütte für dich die Welt von der rechten Hand in die Linke
und nehme mit deinem schönsten Schicksal vorlieb.
Ich teile den Tag des ausgehungerten Findlings,
lobe Schoß und Mohn,
hadere mit mir und der welt - erliege blindlings
deiner süßen Suggestion.


Unabsehbarer Abgang, die Erde fällt schon beträchtlich,
ich glühe im Gift.
Nachts sind die Wolken schwarz,
wir verkehren geschlechtlich,
weil dein Antlitz mich verblüfft.
Mit den Dornen im Haar und mit der kalten Kette
- viel Atem wurde zu Schnee -
immer noch vor des Himmels unendlicher Steppe
hält sich unser Selbsportrait.


Die Welt ist ein Schmarren,
doch wir kleben an unserem Erlebnis,
auf Gedeih und Gebrest,
wenn bei deinem ersten Schrei deine Hybris
das Dunkel verlässt.
Denen, die wir jetzt den Schluss noch stunden,
kochen wir unseren eigenen Brei,
den wir mit Rosenblättern verwunden,
recken wir uns doch nicht im Einerlei.


Unerkannt hast du für mich die Misere durchdrungen,
bis es dir endlich selber rätselhaft war -
zarte Striemen, Liebe, Erinnerungen,
gönne mich, deinen Herrn, deinen Zar
mich und meine Fantasie einer verblühten Liguster;
welcher im Sommer die rostigen Stiere trieb,
falle nieder, dunkler und unbewusster,
vor jenem, der diese Poesie dir schrieb.

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